Vitrine 12: Von Früchten und Mäusen, Bären und Dinosauriern

Am 22. Mai 2024 wurde das kleinste Museum der Welt, das erste Kölner Zauberwürfel-Museum, wieder umdekoriert. Auf der verlinkten Museums-Seite findet sich auch die Beschreibung aller bisher erschienenen Vitrinen-Inhalte. Hier nun der Inhalt der Vitrine 12:

(ab 22. Mai 2024)

Abgesehen von Wettbewerbs-Cubes und besonderen Knobeleien gibt es auch Fun-Puzzles, die einfach nett aussehen. Meist auf Basis von einfacheren Cubes wie 2×2 oder 3×3, oder mit 2x2x3 Cuboid-Mechanik, wie bei der hier gezeigten Banane und den Dinos.

Wer dem auf dieser Karte aufgedruckten QR-Code oder Link folgt, findet einen ganzen „Obstsalat“, den ich mal aus den zerlegten Frucht-Cubes zusammengerührt habe. Und den ganzen Plastikzoo von tierischen Zauberwürfeln, denn alle zusammen passen gar nicht in diese Vitrine. Einen Rückblick auf die bisherigen Vitrinen gibt es natürlich auch. Und einen Kommentarbereich, wo man Fragen stellen oder wie in einem Museums-Gästebuch einen netten Gruß hinterlassen kann.

So weit die Beschreibung in der Vitrine 12. Wenn Ihr das hier lest, seid Ihr offenbar erfolgreich dem Link oder QR-Code gefolgt. 😊

Außer Apfel, Birne und Banane gibt es in dieser Serie des Cube-Herstellers FanXin noch weitere Obst-Cubes, für die allerdings kein Platz mehr in der Vitrine war: Pfirsich, Orange und Zitrone. Alle zusammen sieht man beispielsweise hier bei ZiiCube. Auch habe ich im Cubingfreunde-Blog mal einen Artikel namens 🔹Obstsalat veröffentlicht, wo auch das berühmte Foto dieser Früchte-Zauberwürfel in einer Obstschale – und auch zerlegt als Obstsalat – zu finden ist.

Auch wenn es eigentlich einfache Puzzle sind (Banane 2x2x3, alle anderen 3x3x3), sind Pfirsich und Orange gar nicht so leicht zu lösen, weil die Teile doch sehr ähnlich, aber nicht gleich sind. Da sind Apfel, Zitrone und Birne deutlich einfacher, denn bei ihnen sind jeweils die oberen Ecken und Kanten gleich, auch die mittleren Kanten und die unteren Ecken und Kanten ebenfalls. Wer den normalen Zauberwürfel lösen kann, wird mit ihnen keine größeren Probleme haben – nur muss er sich überlegen, wie er denn die Centersteine richtig orientieren kann, damit sich ihre gerundete Form gut einfügt und nicht nach Fallobst aussieht.

Bei dem Apfel in der Vitrine habe ich mal zwei Ecken verdreht, damit man sieht, dass die Cubes eine bunte Schale haben, aber helles „Fruchtfleisch“. Deshalb klappt das auch so gut mit dem Obstsalat-Foto.

Die beiden Obst-Aufkleber auf Apfel und Banane sind natürlich nur Deko für die Vitrine. Damit die Früchtecubes noch realistischer und noch leckerer aussehen. 😊

Von den Dinos gibt es noch einige mehr, wie man zum Beispiel auch bei ZiiCube sehen kann. Sie beruhen wie schon die gezeigte Banane auf einer 2x2x3 Cuboid-Mechanik.

Bleiben noch die sonstigen Tierchen. Von Rubik’s ist der Hässlichste, der kantige Junior Bear links in der Ecke. Es ist ein 1x2x3 Cuboid, der sich hakelig dreht. Nicht wirklich kindgerecht, finde ich. Rubik’s halt. 🙄

Die kleinen Cubes Tiger und Panda, die vorne in der Mitte stehen, sind Keychain-Cubes. Man kann also eine Kette dran machen und sie dann vom Schlüssel verkratzen lassen. Es gibt sie auch in Übergröße, so groß wie auch die Maus und der Pinguin, die deutlich größer sind als ein normaler 2x2x2-Cube (auf dessen Mechanik sie beruhen). In dieser Serie gibt es beispielsweise auch noch ein kleines süßes Kälbchen, ein Maverick. Gerade sehe ich, dass ich das in meinem Cubingfreunde-Artikel 🔹Mein Plastikzoo noch gar nicht drin hatte. Aber bei ZiiCube kann man sie alle sehen und bestellen.

So viel zur „biologischen“ Vitrine 12. Wie man sieht, ist Cubing ein lebendiges Hobby. Nun bleibt mir, noch einmal an den Kommentarbereich zu erinnern. Unter diesem Artikel (oder auf der Museums-Seite) könnt Ihr gerne Grüße und/oder Fragen hinterlassen.

Vitrine 10: Cuboids, die „Zauberquader“

Am 26. April 2024 wurde das kleinste Museum der Welt, das erste Kölner Zauberwürfel-Museum, wieder umdekoriert. Auf der verlinkten Museums-Seite findet sich auch die Beschreibung aller bisher erschienenen Vitrinen-Inhalte. Hier nun der Inhalt der Vitrine 10:

(ab 26. April 2024)

Ein weiteres großes Gebiet in der Welt der Twisty Puzzles sind Cuboids, also Quader mit unterschiedlichen Kantenlängen. „Zauberquader“ statt Zauberwürfel. Viele von ihnen shapeshiften, also sie verändern die Form, wenn sie vermischt werden. Andere lassen dies nicht zu, was dazu führt, dass man in manchen Richtungen nur 180°-Drehungen machen kann. Wieder andere sind eine Kombination aus Cube und Cuboid: Sie haben zwar äußerlich Würfelform, aber dennoch unterschiedlich viele Steine je nach Richtung der Achse.

Die unterschiedlichen Arten von Cuboids werden in Untergruppen zusammengefasst: Domino Cuboids, Shapeshifting Cuboids, Floppy Cuboids, Semi Cuboids, Crazy Cuboids, Ultimate Shapeshifter, etc.

Diese Aufteilung habe ich im Cubingfreunde Blog beschrieben: 🔹Cubing-ABC: Cuboid. Mit-Autor Marco hat dies noch um die 🔹Ultimate Shapeshifter ergänzt und das mit dem Shapeshifting (Formverändern) der Cuboids näher erläutert.

Die Cuboids werden gewöhnlich einfach anhand ihrer Kantenlängen bezeichnet. Ich beschreibe sie jetzt mal von Klein nach Groß:

Vorne in der Mitte sieht man einen 🔹2x2x1. Die flachen Cuboids mit nur einer Ebene werden Floppy Cuboids genannt – insbesondere dann, wenn sie quadratisch sind. Der 2x2x1 ist quasi un-unlösbar. Im Artikel heißt es: „Bei dem 2×2-Floppy ist nicht die Kunst, ihn zu lösen, sondern ihn nicht zu lösen. Denn es gibt ja nur zwei Dreh-Möglichkeiten. Wenn man zum Beispiel mit einer R2-Drehung begonnen hat, bleibt danach nur die U2-Drehung. Denn ein erneutes R2 wäre ja nur die Rücknahme des ersten Zuges. Man kann also nichts anderes machen als die beiden Drehungen immer abzuwechseln. Nach 6 Zügen ist der Cuboid wieder gelöst. Startet man also mit einem „gemischten“ Puzzle, dann ist man nach spätestens 5 Zügen am gelösten Zustand angekommen. Damit ist der Cube nicht wirklich eine intellektuelle Herausforderung.“

Links daneben steht der wohl bekannteste Floppy Cuboid, der 🔹3x3x1. Hier in der Vitrine zeige ich ein klassisches Exemplar mit schwarzem Plastik, aber im Cubingfreunde-Artikel sieht man einen 3x3x1, der shapeshiften kann.

Noch ein weiterer Cuboid mit nur einer Ebene versteckt sich hinter den beiden: Ein 🔹1x2x3. Ihn zählt man allerdings eher nicht zu den Floppy Cuboids, sondern zu den Brick Cuboids. Das sind Quader mit 3 unterschiedlichen Kantenlängen. Davon ist er logischerweise der Kleinste.

Schräg rechts davor liegt der 🔹2x2x3. Ich zähle ihn zu den Domino Cuboids, weil er eine quadratische Grundfläche hat, aber kein Shapeshifting beherrscht. Längs kann man immer nur Doppeldrehungen (180°) machen. Die vier Steine in der Mitte bleiben also immer zusammen und verhalten sich so wie beim oben schon beschriebenen 2x2x1. Ein paar Drehungen und die Mitte ist automatisch gelöst. Dann braucht man nur noch herauszufinden, wie man gelbe Ecken auf die eine Seite bekommt und weiße Ecken auf die andere Seite, und schon ist er quasi gelöst…

Noch eine Etage mehr hat der 🔹2x2x4, der sich direkt dahinter befindet. Verkauft wird er unter dem Namen Rubik’s Tower. Wie man unschwer erkennen kann, ist er ein Shapeshifter. Die untere Hälfte habe ich mal in Quaderform gelassen, aber die oberen Steine zeigen alle in verschiedene Richtungen. Um ihn zurück in Quaderform zu bekommen, kann man sich den mittleren Teil von Rubik’s Tower als einen 2x2x2-Cube vorstellen, bei dem die oberen und unteren Ecken „ziemlich dicke Sticker“ haben. Diese äußeren Ebenen lassen sich erst dann drehen, wenn sie vollständig sind, wenn also zumindest auf dieser Seite schon die Quaderform wieder gelöst ist.

Ganz vorne rechts steht ein 🔹Crazy 3x3x2. Von der Form her ein Domino Cube, aber dieser hat zusätzlich diesen Kreis eingearbeitet, so dass man die Teile innerhalb und außerhalb des Kreises getrennt lösen muss. Gemeinerweise dreht sich der Kreis auf der einen Seite mit und auf der anderen Seite bleibt er stehen. Und er hat noch eine kleine Gemeinheit mit an Bord, wie Ihr dem Artikel entnehmen könnt.

Kommen wir nun zur hinteren Reihe, und da unsere Augen eh gerade am rechten Vitrinenrand sind 😉 machen wir hinten rechts weiter: Dieser Cuboid hat Würfelform. Dies klingt zunächst widersprüchlich, aber es ist ein 🔹3x3x7 Cube Cuboid, bei dem die Steine teils so flach sind, dass 3 Ebenen zusammen in einen Stein des Zauberwürfels passen. Will man ihn richtig vermischen (und nicht nur so semi wie für die Vitrine), dann muss man zunächst senkrecht nur 180°-Drehungen machen, damit die flachen Layer noch gut vermischt werden können (waagerecht geht ja 90°, solange noch alle Steine waagerecht orientiert sind). Erst wenn das geschafft ist, vermischt man ihn wie einen normalen Zauberwürfel. Wie man dann grundsätzlich beim Lösen vorgeht, steht im Artikel.

Auch der Cuboid links daneben, der 🔹3x3x11, hat solche flachen Layer. Allerdings ist er nicht ganz würfelförmig, sondern 9 der 11 Layer bilden Würfelform und der übrige Layer auf jeder Seite macht im vermischten Zustand leichtes Shapeshifting. Sehr hübsch, finde ich. Wie man sieht, ist er nicht komplett gelöst, sondern 3 rote Steine stehen senkrecht. Zum Glück kann man sie (zusammen mit dem oberen Center) mit den Zügen des Uhrzeigerproblems wieder richtig stellen.

Warum befindet sich links daneben ein normaler Zauberwürfel in der Vitrine, wo es doch diesmal um Cuboids geht? Wenn man genau schaut, kann man es herausfinden: Es ist gar kein 3x3x3 Cube, sondern ein 🔹3x3x2 Domino Cuboid, auf dem ein 3x3x1 Floppy Cuboid liegt.

In der hinteren linken Ecke steht auf dem Holzsockel zunächst ein 🔹3x4x5 Brick Cuboid. Also ein „Ziegelstein“, zu erkennen an den 3 unterschiedlichen Kantenlängen. Er hat „eingeschränktes Shapeshifting“, denn die beiden ungeraden Kanten mit 3 und 5 Steinen passen ja zueinander. Mehr dazu im Artikel.

Auf diesem Cube steht noch ein Brick Cuboid, und er zeigt uns sein Shapeshifting: Der 🔹2x3x4 erlaubt das „eingeschränkte“ Shapeshiften von 2 nach 4, aber die Ebene mit 3 Steinen passt nicht dazu. So hat es Marco ja im eingangs verlinkten Artikel über Ultimate Shapeshifter erklärt. Von den Ultimate Shapeshiftern habe ich bisher leider keinen in meiner Sammlung. Wer also noch ein nettes Weihnachtsgeschenk für den FreshCuber sucht… 😉

Die Umdekoration der Vitrine 9 (Ikosaeder) zu Vitrine 10 (Cuboids) habe ich vom Stativ mit meiner Insta360 X3 aufgenommen. Auf meinem neuen PC habe ich das nagelneue Insta360 Studio V5 installiert, mit dem man fertige Storys erstellen kann, ohne noch eine weitere Software (z.B. Shotcut) bemühen zu müssen. Es kann längst nicht alles, aber für einfache Zwecke reicht es manchmal.

Oben und hier seht Ihr zweimal das gleiche Video. Ich habe es sowohl auf Instagram als auch auf Youtube hochgeladen. Eine Version wird hoffentlich auch bei Euch funktionieren. Ein Video für Bahnfans, für Insta360-Fans und für Cubingfans. Der gesamte Umbau ist zu sehen, dank Zeitraffer aber „nur“ knapp 4 Minuten statt gut 17. Viel Spaß!