Square-1: FreshCuber Intermediate

Willkommen bei meinem fünfteiligen Square1-Videotutorial. Es heißt zwar „Intermediate“, aber ist auch schon für Anfänger empfehlenswert. Lediglich den 3×3-Zauberwürfel solltet Ihr schon vorher lösen können. Die „FreshCuber Intermediate“-Lösung für den Square-1 ist geeignet für Speedcubing. Es sind die üblichen Lösungsschritte, nur ausführlicher (und besser) erklärt.

Hier in diesem Artikel gibt es noch einige Anmerkungen und Ergänzungen zu den Videos. Zunächst aber die Video-Links:

In Teil 1 meines Square-1 Tutorials geht es um einige Grundlagen: Wie hält man den Square-1? Welches Farbschema ist sinnvoll, und wie kann man es ändern? Wie kann man obere und untere Ebene tauschen? Wie funktioniert diese seltsame Notation? Welche Schritte benötigt es bis zur Lösung des Square-1?

In Teil 2 zeige ich den ersten Lösungsschritt: Zunächst muss die Würfelform wieder hergestellt werden (Cube Shape CS). Als Würfelform gilt auch, wenn der rechte Mittelstein (die Bar) noch verdreht ist. Aber oben und unten muss jeweils wieder ein Quadrat sein, bevor es weitergehen kann mit der Lösung.

In Teil 3 des Tutorials geht es um die Orientierung der Ecken und Kanten (Corner Orientation CO und Edge Orientation EO). Unter Orientierung versteht man beim Square-1, dass die Oberseite und Unterseite jeweils einfarbig sind, also bestenfalls oben Gelb und unten Weiß oder Schwarz.

In Teil 4 lernt man, wie man die Ecken des Square-1 tauschen kann – entweder nebeneinander stehende Ecken oder diagonal stehende Ecken. Man braucht dafür eigentlich nur einen Algorithmus (der zwei benachbarte Ecken auf der Oberseite tauschen kann), aber mehr Spaß macht es, wenn man noch ein paar andere einfache Fälle dazu lernt.

In Teil 5, dem letzten Video meines Square-1 Speedcubing-Tutorials, geht es um das Tauschen der Kanten – danach ist der Squan gelöst. Leider kommt es oft zu „Parity“, aber auch dieses Schreckgespenst verliert schnell seinen Schrecken, wenn der FreshCuber es erklärt. 😇


Nachdem Daniel & Co mir ja im Cubingfreunde-Blog eine 🔹Square-1 Anfängerlösung geschrieben haben, die ich hier zusammengefasst und erweitert habe, wird es Zeit, dies noch einmal zu überarbeiten und eine anfängerfreundliche Speedcubing-Lösung zu verfassen. Ich nenne sie zwar Intermediate, also zwischen Anfänger und Profi, aber das Folgende ist so geschrieben, dass man auch ohne Vorkenntnisse zum Erfolg gelangen kann.

Den 3×3-Zauberwürfel sollte man allerdings lösen können und auch Grundlagen der 3×3-Notation sind ganz praktisch. Hier in der FreshCuber Intermediate-Lösung für den Square-1 werde ich bewusst auf einige Sachen aus der Anfängerlösung verzichten, denn z.B. U-Perm-Algorithmen braucht man gar nicht lernen, weil es viel einfacher (und gleichzeitig flexibler und schneller) geht. Los geht’s. Für jedes Kapitel gibt es ein Video, das die Sachen ausführlicher erklärt:

  1. Grundsätzliches: Grundstellung, Farbschema, Notation
  2. Würfelform (CS, CubeShape)
  3. Corner Orientation und Edge Orientation (CO und EO, also Oberseite gelb machen)
  4. Corner Permutation (CP, also Lösen der Ecken)
  5. Edge Permutation und Parity (EP, also Lösen der Kanten)

Die Videos, die schon am Anfang verlinkt wurden, füge ich hier in jedem Abschnitt nochmals ein, damit man nicht jedes Mal zurückblättern muss. Es sind aber dieselben wie schon oben verlinkt. Echt jetzt, ich schwöre! 🤭

Grundsätzliches: Grundstellung, Farbschema, Notation

Auf dem Square-1 ist die Mittelebene zweier Seiten geteilt. Gewöhnlich bei Rot und Orange. Der Square-1 wird immer so mit der linken Hand festgehalten, dass sich das kleine Stück links vorne befindet (gewöhnlich nehme ich Rot nach vorne).

Die Notation sieht zwar abschreckend aus, aber ist eigentlich halb so wild. Die Zahl vor dem Komma bezeichnet die Drehung der oberen Ebene, die Zahl hinter dem Komma die Drehung der unteren Ebene. Positive Zahlen drehen im Uhrzeigersinn, negative Zahlen gegen den Uhrzeigersinn. Vieles lässt sich aber auch mit 3×3-Notation ausdrücken, z.B. diese Fälle hier:

  • (3,0) = U und (-3,0) = U‘
  • (0,3) = D und (0,-3) = D‘
  • (6,0) = U2 und (0,6) = D2

Ecken zählen immer als 2 und Kanten zählen immer als 1, denn die Ecken sind ja mit je 60° doppelt so breit wie die Kanten mit jeweils 30°. 3 und -3 sind somit immer 90°, daher auch die Möglichkeit, diese Drehungen mit U, U‘, D und D‘ auszudrücken.

Die rechte Hälfte wird dort gedreht, wo das Slash-Symbol / steht. Auf dem 3×3 wäre dies R2. Die Klammern werden auch manchmal weggelassen, sie haben keine besondere Bedeutung. Also egal, ob man / (6,6) / schreibt, was R2 U2 D2 R2 entspricht, oder ob man einfach / 6,6 / schreibt, was genau dasselbe ist. Damit sind wir auch schon beim ersten einfachen Algorithmus, den man sich merken sollte:

  • Ebenen tauschen: / (6,6) / (-1,1) bzw. R2 U2 D2 R2

Die Klammer am Schluss stellt die beiden Ebenen nur wieder gerade. Man braucht sie sich eigentlich nicht merken, denn das sieht man ja. Also nur „Slash, beide Ebenen 180°, Slash“ oder so ähnlich. Im Video findet Ihr den Alg für den Ebenen-Tausch bei Minute 2:35 und als Wiederholung bei 6:35. In der Videobeschreibung auf Youtube findet Ihr unter jedem der Videos auch ein ausführliches Inhaltsverzeichnis mit solchen Zeitstempeln, so dass Ihr an jeden gewünschten Punkt schnell navigieren könnt.

Mit dem MGC Square-1 werden ja auch schwarze Caps mitgeliefert. Im Video erkläre ich, welche Gründe für das Farbschema Gelb oben (und Schwarz bzw. Weiß unten) sprechen. Wer sich anschauen möchte, wie man die schwarzen Plättchen montieren kann, ohne dabei irgendwelche winzigen Beinchen abzubrechen, der schaue dieses Video, von dem ich bei 3:50 in meinem Video gesprochen habe:

Was die Haltung beim Scrambeln angeht, ist mir im Video ein kleiner Fehler unterlaufen, den ich zwar mit einem Text-Hinweis korrigiert habe. Aber hier noch einmal etwas ausführlicher:

Gemäß WCA-Regel 4d3 wird der Square-1 mit der dunkleren Seite vorne gescrambelt (ausgehend von den beiden möglichen Ausrichtungen beim Scrambeln, wenn man das kleine Stück der mittleren Ebene nach links hält). Also gewöhnlich Rot vorne und Orange hinten. Dann zeige ich im Video aber den Sengso Square-1, bei dem Blau und Grün die beiden möglichen Farben für die Vorderseite sind. Für mich war automatisch klar, dass Blau die dunklere Farbe ist (siehe auch 🔸mein Farbkeil im Rofrisch-Blog „Rolands Fotokurs“). Aber nach Meinung erfahrenerer Cuber und Delegates ist eher Grün als dunklere Farbe anzusehen; im Zweifel entscheidet bei einer Competition der Delegate.

Auch wenn der Beispielsolve ab Minute 12:00 nur ein Schnelldurchgang ist, hier ein paar Anmerkungen und Algorithmen. Ausführlich kommt dies in den nächsten Abschnitten und Videos:

Cube Shape (CS): Wenn der Millenium Falcon erreicht ist, kommt Scallop/Scallop (Muschel), dann Barrel/Barrel (Fass), Kite/Kite (Drachen) und dann CubeShape. Auch wenn der rechte Teil vom mittleren Layer vielleicht noch falsch herum steht: Cube Shape ist erreicht, sobald oben und unten ein Quadrat ist. Wer den mittleren Layer auch korrigieren möchte: Den Alg für „Perfect Cube Shape“ gibt es bei 14:40 oder hier:

  • Möglichkeit 1: / (6,0) / (6,0) /
    Dies entspricht R2 U2 R2 U2 R2. Alle anderen Steine bleiben unverändert.
  • Möglichkeit 2: (1,0) / (-1,0) oder (0,-1) / (0,1)
    Dies geht schneller, verändert aber auch Ecken und Kanten.

Alles zum Wiederherstellen der Würfelform (Cube Shape) gibt es ausführlich in Video 2.

Corner Orientation (CO): Dieser Schritt geht quasi intuitiv. Alle 4 gelben Ecken nach oben (wenn das das Farbschema dieses Sq1 ist). Den Umweg aus der Anfängerlösung, erst die Ecken der Unterseite oben zu parken, würde ich nicht mehr empfehlen.

Damit CubeShape bei diesen Schritten nicht verloren geht, muss man entweder die Oberseite oder die Unterseite jeweils um 1 (bzw. -1) verstellen.

Corner Orientation und Edge Orientation werden zusammen behandelt in Video 3.

Edge Orientation (EO): Der hier gezeigte Algorithmus tauscht die hintere Kante der Oberseite mit der vorderen Kante der Unterseite und geht so:

  • (0,-1) / (-3,0) / (4,1) / (-4,-1) / (3,0) / (0,1)

Merken tu ich mir das etwa so: Unten 1 / U‘ / 4 und 1 / 4 und 1 zurück / U / Unten 1

Auch der später (bei 16:15) gezeigte Zug „M2“ (1,0) / (-1,-1) / (0,1) ist hier oft hilfreich, wenn mehrere Kantenpaare getauscht werden sollen. Im später folgenden Video über Edge Orientation werde ich noch weitere Abkürzungen zeigen.

Wie gerade schon geschrieben: Corner Orientation und Edge Orientation werden zusammen behandelt in Video 3.

Corner Permutation (CP): Hier zeige ich einen einfachen Fall, der die Ecken auf der Ober- und Unterseite gleichzeitig sortiert. Statt den vergleichsweise langen Jperm-Zug aus der Anfängerlösung gleich 3mal anwenden zu müssen, geht es wesentlich einfacher. / D / D‘ / D / D‘ / lautet der Zug für den im Video gezeigten Fall. Später gibt es auch hierzu mehr, und Ihr werdet sehen, dass die Fälle größtenteils sehr einfach zu lernen und anzuwenden sind.

Die weiteren Fälle gibt es natürlich in Video 4.

Parity: Sobald die Ecken komplett gelöst sind, kann man recht einfach erkennen, ob Parity vorliegt oder nicht. Dazu ist es hilfreich, wenn man die 3×3-Fälle von CFOP erkennen kann, die nur Kanten tauschen, also die beiden U-Perms, den H-Perm und den Z-Perm. Gruppe 2 in meiner Liste. Man muss sie nicht lösen können, aber erkennen sollte man sie. Dann kann man einfach feststellen, ob man den Parity-Zug machen muss. Er ist auch gar nicht so schwer; Daniel hat ihn mal aufgenommen, und man lernt gleich zwei auf einmal. Später werde ich erklären, wann man welche Version anwendet und was man z.B. macht, wenn Parity auf dem unteren Layer ist.

Edge Permutation (EP): Während die Sq1-Anfängerlösung noch mit langen U-Perms verwirrt hat, braucht man eigentlich nur den „magischen Algorithmus“ (auch „Adjacent/Adjacent“ genannt, also „Neben/Neben“), der auf Ober- und Unterseite gleichzeitig die hintere und die rechte Kante vertauscht:

  • (-2,0) / (3,0) / (-1,-1) / (-2,1) / (2,0)

Doppelt angewendet kann man damit nicht nur beide Fälle von U-Perms auf Ober- oder Unterseite lösen, sondern auch dann, wenn man oben und unten einen U-Perm hat. Oder einen Z-Perm beispielsweise. Später werde ich zeigen, wie man die beiden Ebenen jeweils schnell richtig ausrichten kann, um mit dem „magischen Algorithmus“ schnell zum Ziel zu kommen.

Nun sollte der Cube gelöst sein. Wie gesagt, das war nur ein Schnelldurchgang; ausführlich wird jeder Schritt noch erklärt. Die letzten Schritte, also Edge Permutation und Parity, in Video 5.

Das Einführungs-Video 1 endet mit dem oben bei Edge Orientation schon erwähnten Zug M2 und dem schönen Windmühlen-Muster, das man ganz einfach damit erzeugen kann. Ich hoffe spätestens damit ist das Interesse an Square-1 geweckt.

Würfelform (CS, CubeShape)

Nachdem Notation und Scramble ja schon im Einführungsteil gezeigt wurden, geht es jetzt im ersten Lösungsschritt zunächst darum, aus diesem shapeshiftenden Puzzle wieder einen Würfel zu machen. Als Würfelform (Cube Shape) zählt es allerdings auch schon, wenn oben und unten ein Quadrat ist, selbst wenn die rechte Hälfte der mittleren Horizontal-Ebene noch falsch herum stehen sollte. Leider ist dieser Fall bei allen 5 Scrambles nicht aufgetreten, und ich habe auch nicht bei der Aufnahme daran gedacht, dies nochmal extra zu zeigen. Deshalb gibt es dazu nur eine Text-Einblendung an geeigneter Stelle. Hier nochmal die beiden Möglichkeiten, die „Bar“, also den rechten Mittelstein, zu wenden:

  • Möglichkeit 1: / (6,0) / (6,0) /
    Dies entspricht R2 U2 R2 U2 R2. Alle anderen Steine bleiben unverändert.
  • Möglichkeit 2: (1,0) / (-1,0) oder (0,-1) / (0,1)
    Dies geht schneller, verändert aber auch Ecken und Kanten.

Zusammenfassung, um zu Cube Shape zu gelangen:

  • Möglichst alle 8 Kanten auf der Oberseite direkt nebeneinander stellen („Millenium Falcon“).
  • Wenn das nicht klappt, und man hat 7 Kanten und 1 Kante extra („Tunnel“), dann stellt man 6 davon als Halbkreis nach links, und die beiden Kanten, die hinten/rechts ein L bilden, dreht man nach unten. Im Video 2 wird es deutlicher, aber aufgeschrieben geht es so: / (2,0) / (-3,4) / (2,0) /
  • Generell gilt: Um zum Falcon (oder zum Tunnel) zu gelangen, am Besten versuchen, 2er- und 4er-Gruppen zu bilden. Und nach Kanten Ausschau halten, die so quasi gegenüber stehen, dass sie sich auf eine Seite der Slash-Linie stellen lassen. Hat man auf der anderen Seite noch so eine Linie, dann kann man daraus wunderbar 2 Pärchen bilden.
  • Millenium Falcon: Ecken nach vorne ausrichten /
    Scallop/Scallop (Muschel) jeweils mit den 4 Kanten nach hinten ausrichten (2,4) /
    Barrel/Barrel (Fass) eins quer und eins längs ausrichten /
    Kite/Kite (Drachen) schmale Seiten nach vorne ausrichten / => CubeShape

Wie Ihr seht, habe ich das zweite Video (und die Folgenden) nicht mit dem Smartphone aufgenommen, sondern mit der Insta360 X3. Zwar ist das Bild nicht ganz so scharf, aber es gibt weniger Plosivgeräusche und das Bild zittert nicht bei der kleinsten Bewegung am Schreibtisch. Außerdem gerät der Cube nicht aus dem Bild, denn ich kann den Bildausschnitt ja bei der Nachbearbeitung nachführen. Gerne könnt Ihr mir schreiben, ob Euch das besser gefällt oder nicht.

Die beiden CubeShape-Grafiken, die am Ende des Videos erwähnt werden, finden sich hier:

Corner Orientation und Edge Orientation (CO und EO, also Oberseite gelb machen)

Als Orientierung versteht man beim Square-1, dass die Ecken und Kanten auf die korrekte Seite kommen – beim hier verwendeten Farbschema also alle gelben Steine auf die Oberseite. Zwar ist Orientierung beim 3×3 die Drehung der Steine auf der oberen Ebene (OLL, Orientation Last Layer), aber beim Square-1 stehen die Oberseiten-Steine ja genau andersherum als die Unterseiten-Steine. Mehr Orientierung geht hier also nicht; Ecken und Kanten können nicht verdreht auf der richtigen Ebene stehen.

Die Ecken lassen sich intutiv orientieren, ohne dass man spezielle Züge lernen muss. Bei den Kanten ist es nicht ganz so einfach. Hier die Züge, die im Video empfohlen werden, um die Kanten auf die richtige Seite zu bringen:

  • 1+1: Hintere Kante auf der Oberseite tauschen mit vorderer Kante auf der Unterseite:
    (0,-1) / (-3,0) / (4,1) / (-4,-1) / (3,0) / (0,1)
    Unten 1 / U‘ / 4 und 1 / 4 und 1 zurück / U / Unten 1
    Diesen Zug braucht man als Minimum. Mit den folgenden Zügen geht es aber schneller:
  • M2: Tauscht die vordere und hintere Kante der Oberseite mit der hinteren und vorderen Kante der Unterseite (wie M2 auf dem 3×3):
    (1,0) / (-1,-1) / (0,1)
    Oben 1 / Beide -1 /
  • 9 Uhr: Oben zwei Kanten auf 9 Uhr werden getauscht mit unten 2 Kanten auf 18:15:
    1,0 / -3,0 / -1,-1 / 4,1 / -1,0
    1 / U‘ / beide -1 / 4,1 / -1

Corner Permutation (CP, also Lösen der Ecken)

Um Ecken auf der oberen Ebene zu tauschen, benötigt man (wie auf dem 3×3) nur einen J-Perm o.Ä, der 2 nebeneinander stehende Ecken tauscht. Wenn zwei diagonale Ecken getauscht werden müssen, kann man J-Perm, U2, J-Perm machen. Das dauert zwar länger als wenn man auch einen Perm beherrscht, der diagonale Ecken tauscht, aber es geht.

Genauso ist es beim Square-1. Wenn Ihr den J-Perm könnt, könnt Ihr damit jeden notwendigen Ecken-Tausch auf der Oberseite ausführen. Und da man auf dem Square-1 ja einfach die Ober- und Unterseite tauschen kann, geht es mit dem gleichen Perm auch auf der Unterseite, wenn man diese zunächst nach oben holt.

  • Ebenen tauschen: / (6,6) / (-1,1) bzw. R2 U2 D2 R2

Schicker und schneller geht es allerdings, wenn man auch die anderen Kombinationen lernt. Denn wie das Video (und die folgende Liste) zeigt, sind die meisten einfacher als der J-Perm, oder zumindest sind sie diesem sehr ähnlich:

  • / UD‘ / U / U‘ / D / U‘ / U (J-Perm oben, Headlights hinten)
  • / UD‘ / D / U‘ / U / U‘ / D (J-Perm unten, Headlights hinten)
  • / U‘ / UD / D‘ / (Doppelter J-Perm, Headlights hinten)
    .
  • / UD / U / UD / U / UD / U (N-Perm oben)
  • / UD / D / UD / D / UD / D (N-Perm unten)
  • / UD‘ / U’D / (Doppelter N-Perm)
    .
  • / D / D‘ / D / D‘ / (J-Perm oben, N-Perm unten, Headlights oben links festhalten)
  • / U / U‘ / U / U‘ / (N-Perm oben, J-Perm unten, Headlights unten links festhalten)

Edge Permutation und Parity (EP, also Lösen der Kanten)

Wenn nun auch noch die Kanten getauscht werden, ist der Würfel gelöst. Mit dem „magischen Algorithmus“ lassen sich gleichzeitig 2 Kanten auf der Oberseite und 2 Kanten auf der Unterseite (jeweils rechts und hinten) tauschen.

  • Magischer Alg (Adj/Adj):
    (-2,0) / (3,0) / (-1,-1) / (-2,1) / (2,0)

Manchmal hilft aber auch der schon bekannte M2-Alg. Wenn man M2 U2 M2 U2 macht, hat man auf Ober- und Unterseite jeweils 2 gegenüberliegende Kanten getauscht.

  • M2:
    (1,0) / (-1,-1) / (0,1)
    Oben 1 / Beide -1 /

Mit diesen beiden Algs lassen sich alle „gültigen“ Fälle, die auch vom 3×3 bekannt sind, lösen: Beide U-Perms, H-Perm und Z-Perm, auch auf der Unterseite. Wenn man oben und unten einen „ungültigen“ Fall sieht, dann auch.

Nur, wenn lediglich auf einer Seite ein solcher Fall auftritt, dann hat man Parity. Mit einem der beiden folgenden O-Perms kann man dies beheben.

Im Video zeige ich, wie man diesen Zug machen kann ohne abzusetzen. Wie Daniel mir dies beigebracht hat, könnt Ihr oben im Abschnitt zu Video 1 als eingebundenes Instagram-Video anschauen.

Ausgeschrieben als Notation sehen die beiden O-Perms ziemlich abschreckend aus. Aber wie Ihr seht, unterscheiden sie sich nur wenig, nämlich an den rot markierten Stellen. Die erste Stelle ist, wo sich entscheidet ob man den Stern auf der Oberseite gegen oder im Uhrzeigersinn dreht – je nachdem, in welcher Richtung die Kanten tauschen sollen.

Die zweite unterschiedliche Stelle ist dann, sobald man CubeShape hat: Die Ecke mit Unterseiten-Farbe, die nun entweder rechts oder links am vorderen Rand der Oberseite zu sehen ist, muss mit ihrem linken Rand an die Slash-Spalte herangestellt werden. Hier die beiden O-Perms im direkten Vergleich:

  • Kanten gegen den Uhrzeigersinn tauschen, also Stern im Uhrzeigersinn drehen:
    / 3,3 / 1,0 / -2,-2 / 2,0 / 2,2 / -1,0 / -3,-3 / -2,0 / 2,2 / -3,-2
  • Kanten im Uhrzeigersinn tauschen, also Stern gegen den Uhrzeigersinn drehen:
    / 3,3 / 1,0 / -2,-2 / -2,0 / 2,2 / -1,0 / -3,-3 / 1,0 / 2,2 / 0,-2

Bis auf die 2 roten Stellen ist es exakt derselbe Algorithmus. Toll, oder? Statt einem habt Ihr gleich zwei Parity-Algs gelernt. „LOGOF – Learn one, get one free“. 😁 Was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn Ihr auf der Oberseite tatsächlich einen O-Perm-Fall vorfindet. Dann nehmt Ihr natürlich den genau passenden. Ansonsten ist egal, welchen Parity-Alg Ihr verwendet.

In der Anfängerlösung habe ich noch einen weiteren Parity-Alg aufgeführt. Er lässt sich aber nicht so gut in einem Zug ausführen. Wer mag, kann ihn natürlich trotzdem lernen, denn er tauscht nur 2 Kanten (rechts/links auf der Oberseite), was manchmal natürlich auch ganz praktisch ist. Ich nehme ihn aber eigentlich nur noch, wenn ich tatsächlich den Fall habe, dass nur noch oben 2 gegenüberstehende Kanten falsch sind:

/ (3,3) / (-1,0) / (2,-4) / (4,-2) / (0,-2) / (-4,2) / (1,-5) / (3,0) / (3,3) / (3,0)
/ U D / -1 / 2-4 / 4-2 / Barrel längs / -4,2 / Barrel ↪ quer / U / Kite / U

Damit bin ich am Ende meiner Erläuterungen und Videos zur FreshCuber-Intermediate-Lösung für den Square-1 angelangt. Viel Spaß mit diesem ungewöhnlichen, aber faszinierenden Puzzle. Falls mein Tutorial für Euch hilfreich war, dankt mir fleißig mit Likes und Kommentaren (gerne hier im Blog und auch auf Youtube). Wer sich das nicht traut, kann ja mal auf der Seite Über den FreshCuber schauen, was es sonst noch für Möglichkeiten gibt. 🤭

3 Gedanken zu “Square-1: FreshCuber Intermediate

  1. Pingback: Die FreshCuber-Anfängerlösung für den Square-1 | freshcuber.wordpress.com

  2. Pingback: Ergänzungen zur Freshcuber-Lösung für den Square-1 | freshcuber.wordpress.com

  3. Pingback: Square-1 Anfängerlösung „FreshCuber“ – cubingfreunde.wordpress.com

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