Zu Besuch beim Zoll

Die Sticker für den Kalender-Würfel, den ich im vorigen Artikel beschrieben hatte, hatte ich 2013 in den Verteidigten Staaten bestellt. Die Firma Cubesmith, die leider ihren Betrieb derzeit eingestellt hat, lieferte die verschiedensten Varianten von Stickern und Vinylfolien zum Bekleben von Zauberwürfeln und ähnlichem Plastikknobelkram. Da meine Erfahrungen aber auch auf andere Bestellungen außerhalb der EU übertragbar sind, hier mein Bericht:

Etwa 1 Monat nach der Online-Bestellung erhielt ich eine Benachrichtung der Post von der Zollübergabestelle Bonn: „Wir konnten eine an Sie gerichtete Postsendung nicht beim Deutschen Zoll zur Verzollung anmelden. Die hierfür nötige Rechnung bzw. der Zahlungsbeleg befand sich leider nicht aussen an der Sendung. Ihre Sendung wurde daher bei dem u.g. Zollamt für sie hinterlegt.“

Zum Glück ist das Zollamt von meinem Wohnort in ca. 20 Minuten mit der Straßenbahn zu erreichen. Also bin ich dort hin – vorsichtshalber mit meinem Ausdruck der Paypal-Zahlungsbestätigung.

Es lief auch alles ganz problemlos und ich kam gleich dran. Der Zoll-Mitarbeiter reichte mir ein Teppichmesser zum Öffnen der Sendung, und ich breitete meine Klebeschätzchen auf dem Tresen aus. Auch der „Packing Slip“ von PayPal war als Ausdruck mit dabei.

Der Rechnungsbetrag belief sich auf $ 32.20, was PayPal (auf meinem Ausdruck) mit € 25,82 umgerechnet hatte. Auf der Zoll-Website hatte ich (damals, 2013!) gelesen, ab 22 Euro sei Einfuhrumsatzsteuer fällig. Zum Glück verwendet der Zoll einen anderen Devisenkurs, und es werden Beträge unter 5 Euro nicht erhoben (wenn ich’s richtig verstanden habe), so dass meine Sendung noch ohne Nachzahlung durchging.

Bei den Lightake-Lieferungen aus Hongkong hatte ich übrigens mit Zoll-Abholung so gut wie nie zu tun, da ich so gut wie immer auf die Zahlungsgrenze achte. Und außerdem scheint Lightake wohl den Wert der Sendung außen so zu vermerken, dass das Päckchen direkt zu mir nach Hause geliefert wird.

Und das war in meiner ersten Lieferung aus den USA:

  • 2 komplette Sets (etwa in DIN-A5-Größe) mit jeweils 6 Vinylfolien in den Standardfarben, aus denen man selbst Sticker schneiden kann. Damit will ich meinen zweiten Mirror Cube in eine bunte Variante mit 2 Lösungen umbauen (nach Form gelöst bzw. nach Farbe gelöst).
  • 1 Labyrinth-Stickerset, mit dem man einen Würfel ähnlich bekleben kann wie mein 30 Jahre alter Selbstbau-Labyrinthwürfel.
  • 1 Stickerset für den schon gezeigten Kalenderwürfel.
  • 1 Metall-Stickerset, mit dem ich meinen Metallwürfel beklebt habe.
  • 1 „Mosaic“-Metallstickerset
  • 1 Graustufen-Stickerset
  • 1 Stickerset mit hellen, leuchtenden Farben
  • 1 Sticker-Entferner

Die Sachen kamen alle einwandfrei an und machen einen guten Eindruck. Allerdings verbrachte ich in den folgenden Tagen mehr Zeit mit Abkratzen und Neubekleben von Zauberwürfeln als mit deren Lösung. Dabei dachte ich doch, so machen das nur Leute, die das Ding gar nicht lösen können. 😉

PS (2022): Inzwischen hat sich das Zollverfahren geändert. Seit Sommer 2021 (?) berechnet z.B. ZiiCube „VAT“, das heißt Value Added Tax und ist quasi die Mehrwertsteuer. Zuvor musste man noch besonders darauf achten, dass man eine Versandart wie Europe DDP genommen hat („Delivered Duty Paid“). Das scheint jetzt zumindest bei ZiiCube (und anderen Versendern, die VAT berechnen) nicht mehr nötig zu sein (ohne Gewähr!). Zumindest sind auch Päckchen mit der billigsten Versandart bisher angekommen und nicht beim Zoll gelandet. Wer sich da näher auskennt (z.B. Thomas!) kann gerne in den Kommentaren seine Erklärungen hinterlassen.

Die Urfassung dieses Artikels erschien ursprünglich am 25. April 2013 im Rolandroid-Blog. Anfang 2018 wurde er überarbeitet und auf freshcuber.de veröffentlicht. Weitere 4 Jahre später hat sich – wie oben zu lesen – der internationale Versand noch 2 mal erneut geändert.

Kommentare im alten Rolandroid-Blog und im alten Freshcuber.de-Blog:

Jan sagt:

Nunja, erstens ist es ja nicht soweit bis Ramersdorf bzw. es ist gut zu erreichen.

Zweitens:
Zur Not musste halt zweimal bestellen, sodass es ohne Nachzahlung durchgeht, kenne genug Leute, die sowas machen, weil es oft billger ist AUCH mit den Versandkosten.

Viel Spaß beim Abmachen und neudraufmachen, und danke für den E-Mail Service, der mich erst zu diesem Artikel gebracht hat

Jan

  • RoFrisch sagt:

    Für mich ist Ramersdorf nicht weit, aber ne Stunde geht da schon verloren.
    Zweimal bestellen kostet 2mal 5 Euro Versandkosten. Für die 10 Euro kauf ich lieber Ware. Also versuch ich, die Bestellung zwischen 25 und 30 Dollar zu halten und den Händler zu überreden, nächstes Mal seinen Slip („Packing Slip“) auf der Außenseite anzubringen.


Alexander sagt:

Hallo zusammen,
Die Sticker sehen alle die eckig aus und scheinen nicht auf moderne speedcubes zu passen. Welchen Würfel – außer rubix – empfiehlt ihr für diese schönen eckigen Sticker?

  • Roland sagt:

    Gute Frage. Ich würde mal bei den Sticker-Versendern wie TheCubicle nachschauen. Leider ist deren Sticker Picker gerade nicht erreichbar, aber wenn ich mich recht erinnere, sieht man dort auch die Form der Sticker für den jeweiligen Cube.
    Da ich selbst seit Jahren möglichst nur noch stickerlose Cubes bestelle, hab ich da leider keinen konkreten Tipp.
    Gruß, Roland

2 Gedanken zu “Zu Besuch beim Zoll

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